Black
Mesa – Review
Wer Steam
bzw. Valve kennt, der kennt natürlich auch die Half-Life-Reihe. Half-Life 1
wurde im Jahre 1998, Half-Life 2 sechs Jahre später, im Jahre 2004 released. Da
haben sich die Entwickler vom „Black Mesa Modification Team“ anscheinend
gedacht, dass die Story von Half-Life 1 unbedingt weiterleben muss und haben
sich 8 Jahre an ein Mod gesetzt, welches die Half-Life 1 Story in der Grafik
von Half-Life 2 erzählen. Das haben die Entwickler auf jeden Fall geschafft.
Ganz überraschend war für mich, dass es Black Mesa ohne irgendwelche
Komplikationen oder gar Kosten direkt von der Herstellerseite beziehen konnte.
Die zweite Überraschung kam direkt hinterher: Man brauchte nicht mal Half-Life
2 installiert zu haben, obwohl es eine Mod ist. Die Entwickler liefern also
eine komplette Standalone-Version von Half-Life 1 in Half-Life 2-Grafik, und
das kostenlos. Das muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen!
Startet man das Spiel zum ersten Mal, wird man von einem
Ladebalken, wo die Texturen geladen werden müssen. Diese ist jedoch einmalig
und man kann sobald diese Ladezeit vorüber ist sich den Einstellungen widmen.
Neben den Standard-einstellungen von Steam bzw. den Valve-Games gibt es noch
einige Einstellungen für Black Mesa selbst, wo ich selbst noch nicht wirklich
nachgeschaut habe, was diese bewirken. Hat man alle nötigen Einstellungen für das
Spiel gemacht kann es dann auch schon losgehen.
Es fängt wie man sich schon denkt mit der berühmten Zugfahrt
zum Arbeitsplatz von Gordon Freeman an, der ganz nebenbei bemerkt in diesem
Spiel unser Alter Ego repräsentiert. In
der Zugfahrt bekommt man schon ziemlich eindrucksvoll die Grafik von Black Mesa
vorgesetzt, und diese sieht GUT aus, um nicht zu sagen SEHR GUT. Wir sehen
Roboter, die eine Brücke überqueren, Wissenschaflter, die an einer Rakete
arbeiten, radioaktiven Müll... und das alles in bombastischer Grafik. Und immer
wieder sieht man parallelen zwischen Half-Life 1 und Half-Life 2. Man könnte
vor Nostalgie verpackt in moderner Grafik fast weinen, so gut sieht das ganze
aus.
Irgendwann hat jede Zugfahrt auch mal ein Ende und wir werden
von einem Wachmann aus dem Zug gelassen, der anscheinend nicht viel zu tun hat.
Ganz nebenbei erzählt er uns noch, dass er sich nie dafür Interessiert hat an
einem College zu studieren, denn er würde kein Geld zahlen um dort zu Schlafen.
Stattdessen wird er von Black Mesa fürs Schlafen an der Fronttür bezahlt.
Mit einem Schmunzeln geht es weiter in eine ca. 20-sekündige
Ladezeit, die man sehr häufig in diesem Spiel hat. Sogar die Zwischenladezeiten
beim Wechsel in einen neuen „Levelbereich“ wurden also vom Vorgänger
übernommen. Diese sind aber nicht weiterhin tragisch. Nach der Ladezeit geht es
dann in die Einrichtung von Black Mesa, wo uns direkt am Anfang der bekannte
„Systemabsturz vor 20 Minuten“ begrüßt und wir deshalb unsere Nachrichten nicht
in Empfang neben können. Wie in Half-Life 1 ignorieren wir den Fakt, dass es einen
System Komplettabsturz gab und bewegen uns in Richtung der Umkleideräume. Das
Ambiente ist dem Entwickler absolut gelungen. Man bekommt immer wieder mit,
dass irgendwas heute nicht stimmt, was einen vorahnen lässt, dass an diesem
Arbeitstag von Gordon Freeman noch irgendetwas passieren MUSS. Nebenbei
empfehle ich auch Untertitel für Dialoge einzuschalten. Die Dialoge für ALLE
Geräusche scheinen ab und zu zu buggen, denn so hört man zum Beispiel während
der Zugfahrt auf einmal laut Dialogbox das Wasser platschen. Vielleicht ist es
auch nur die Blase von unserem Alter Ego.
Wie die Wissenschaftler, die wir auf unserem Weg treffen
nehmen wir die Anomalien nicht allzu ernst und gehen dann weiter um unseren
Anzug abzuholen, den berühmten „HEV“-Anzug, der uns vor Strahlung schützen
soll. HEV heißt so viel wie „Hazardous Envoirement Suit“, also ein Anzug, der
für biologisch unfreundliche Gegenden gebaut wurde. Schnell geht es dann durch
das Half-Lifesche Ambiente zu unserem Arbeitsplatz, der heute im Testraum ist.
Nach ein paar Gesprächen mit Charakteren, die teilweise auch
in Half-Life 2 anzutreffen sind, in diesem Mod aber viel jünger dargestellt
sind (was natürlich auch logisch ist), geht es dann in den Testraum. Auf dem
Weg bis zum Testraum ist mir auch kein einziger Doppelgänger über den Weg
gelaufen, außer diesem Typen, der wie Gordon Freeman aussieht und uns mit Dr.
Cross anredet… Alle Gesichter sind individuell gestaltet. Ein dickes Lob!
Wir gehen dann in den Raum, wo der Test mit dem unbekannten
Material stattfinden soll und machen natürlich unseren Job. Wir werden mal
wieder von der bombastischen Grafik begrüßt und wir schieben die Probe mit
leuchtenden Augen in den Strahl. Aber was dann passiert, war unvorhersehbar,
aber doch vorher zu sehen…
Ab dann geht erst recht die Action in Half-Life ab, man wird
von Monstern von einer anderen Welt überrascht, die bestimmt nicht mit uns
knuddeln oder knutschen wollen, auch wenn sie lange Finger haben und die Arme
aufhalten. Wir kämpfen uns durch Horden von Monstern, die auch sehr vielfältig
sind und finden immer wieder Überlebende, die uns auftragen an die Oberfläche
zu gehen, uns helfen oder sogar mit uns kämpfen. Natürlich versuchen wir mit
viel Eifer an die Oberfläche zu kommen und Hilfe zu holen. Doch das ist
leichter gesagt als getan…
Alles in allem hat mich Black Mesa sehr überzeugt, vor allem
weil es kostenlos, aber dafür Hammer geil gemacht ist. Half-Life 1 sowie
Half-Life 2-Spieler fühlen sich direkt zu Hause und man kann die Story von
Half-Life 1 mit brillanter Grafik nochmal erleben oder nachholen. Da haben sich
die 8 Jahre Entwicklung echt ausgezahlt. Bravo!
Wertung: 92 / 100
Es folgt noch ein Video-Review auf meinem Kanal. Dieser wird wohl in den nächsten Tagen released.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen